ACT retropatellar Mai/Juni 2015 - Mein Erfahrungsbericht



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  58. Eintrag von am 21.06.2015 - Anzahl gelesen : 65  
  ACT retropatellar Mai/Juni 2015 - Mein Erfahrungsbericht  
  0 liebe Forum´ler,

heute möchte ich mich auch mal gerne hier einbringen, denn ich denke mit Erfahrungsberichten kann man vielen (potentiellen) 'Leidensgenossen' einen guten Einblick in das Prozedere geben.

Kurz zu mir: Ich bin 27 Jahre alt, weiblich, sportlich und hatte 2009 eine Patella-Luxation, durch welche mein Knorpel retropatellar 3-4-gradig geschädigt wurde. Damals fand eine Arthoskopie statt, in der geglättet wurde etc.

Seit ca. 6 Monaten hatte ich insb. beim Sport, später auch beim Putzen stechende Schmerzen und Schwellungen im Knie, war bei mehreren Orthopäden vorstellig, hatte mehrere Physioeinheiten etc.

Im März 2015 entschied ich mich dann zur ACT im Knie, da ich ein künstl. Kniegelenk natürlich noch über viele Jahre vermeiden möchte.

Mitte Mai fand dann der 1. Eingriff im Rahmen einer Arthroskopie statt, in welchem mir zwei Knorpelzylinder entnommen wurden. Der Eingriff und die anschliessende Nachbehandlung (beim örtlichen Orthopäden und Physiotherapeuten) verlief komplikationslos. Die Wunden heilten gut und schnell. Die Schmerzmittel (Ibu 600) konnte ich schnell absetzen und durfte direkt nach der OP voll belasten. Nach ca. 1,5 Wochen Arbeitsunfähigkeit durfte ich dann für ca. zwei Wochen wieder arbeiten gehen.

Am 09. Juni ( ca. drei Wochen nach dem ersten Eingriff) wurde mein Knie in einer zweiten OP geöffnet (Schnitt von ca. 8 cm) und der gezüchtete Knorpel wurde auf den Defekt hinter der Kniescheibe angebracht. Der Defekt war/ ist recht gross und betraf/betrifft beinahe die komplette Fläche meiner Kniescheibenrückseite.

Nach 8 Tagen stationären Aufenthaltes in der durfte ich nach Hause.

Ich möchte euch nun regelmässig im Wochentonus Infos geben über die Entwicklung, Therapie etc.

Über eure Erfahrungen, Tips und Beiträge freue ich mich!

Alles Liebe ,

Nina
 
  7. Antwort von am 29.06.2015  
  Du arme, in einem Club?!?! Ich finde das ist eine ziemlich undankbare Umgebung für sowas. Ist die Patella den direkt wieder rein oder luxiert geblieben?
Ich habe insgesamt 10,5 Wochen nicht belastet. 1 Woche bis zur OP, 6 Wochen von der 1.OP bis zur VKB-Plastik und dann noch 3,5 Wochen nach der VKB-Plastik. Ich hoffe du kannst die vorstellen wie mein Gangbild danach aussah :-( Also beim Thema Muskelschwund kenne ich mich SEHR gut aus ;-)
Der Vergleich von li. und re. sah schon ulkig aus. Habe so 3-4 Kg Muskelmasse im betroffenen Bein verloren. Hatte mich nämlich nachher mal gewogen. Aber mittlerweile ist sogar mehr dran wie vorher. Aber das dauert wie gesagt Monate.
Ich habe erst gar nicht versucht während der Entlastungsphase Muskulatur durch Übungen zu erhalten bzw. aufzubauen. Klar, bei der Physio haben wir paar Übungen gemacht. Aber ich glaube die Beweglichkeit ist wichtiger. Sobald du wieder voll belasten darfst kommen die ersten Muskeln alleine schon vom normalen Gehen wieder von alleine.
Also 4 Stunden habe ich nie am Stück gesessen. Mein Knie hat eigentlich kontinuierlich die Schwellung abgebaut und war danach auch nicht mehr angeschwollen. Bis Heute ist es nicht einmal dick geworden. Habe aber allerdings 2x IBU 600 bis ca. 10 Tage nach der OP genommen. Das wirkt wohl auch abschwellend.

Das wird schon alles gut gehen !!!

LG
 
  6. Antwort von am 27.06.2015  
  :

Fussball, war klar!:-D ich mache mich immer drüber lustig und -welche Ironie- mein Unfall ist damals in einem Club passiert!:-/

Wie lange durftest du nicht voll belasten?

Ich bemerke jetzt schon einen deutlichen Muskelschwund, habe starke Schwierigkeiten, mein Bein gestreckt anzuheben. Daran arbeite ich momentan täglich. Und das ist teils auch schmerzhaft.

Gestern Abend war ich noch bisschen draussen und habe ca. 4 h gesessen und das Bein mal nicht hochgelegt. Die Quittung dafür bekam ich dann heute Nacht-das Bein schmerzte und pochte, ich habe es trotz allem ohne Schmerzmittel geschafft.

Denke daran muss ich mich jetzt gewöhnen, dass mein Knie erst einmal rumzickt.

 
  5. Antwort von am 26.06.2015  
  Nina,

ja bei mir wurde bereits operiert. Direkt nach der Sportverletzung. Ist beim Fussball spielen passiert. Bei einer 08/15 Bewegung ist mir das re. Knie leicht weggeknickt. Zumindest hat sich das so angefühlt. Mir ist dabei das VKB gerissen und halt ein Stück Knorpel mit anhaftender Knöcherner Lamelle rausgebrochen. Das Stück war ca. 1,5cm² gross (1 Cent Münze). Der Schaden liegt bei mir allerdings zwischen Ober- und Unterschenkel. Genauer gesagt an der inneren Oberschenkelrolle. Dadurch das die knöcherne Lamelle mit abgebrochen ist musste man nicht mehr Mikrofrakturieren.
Aber jetzt, etwa 20 Monate nach dem Unfall, gehts mir soweit gut. OK, ich spiele kein Fussball mehr und achte halt auf mein Knie, aber bin eigentlich komplett uneingeschränkt.
Aber sowas dauert echt ewig. Du musst Geduld, Geduld und nochmals Geduld haben. Gerade eine ACT dauert noch länger von der Rekonvaleszenz.
Übrigens bei dir wurde wahrscheinlich die 2. Generation der ACT durchgeführt. Bei der 3. Generation werden viele kleine Knorpelkügelchen in den Defekt eingebracht die sich innerhalb von 3 Monaten 'ausbreiten' und den Defekt ausfüllen sollen. Doch bis der neue Knorpel dann seine endgültige Widerstandsfähigkeit hat dauert es auch hier 2-3 Jahre.
Ich drücke dir die Daumen für einen weiteren guten Verlauf !!!

LG

 
  4. Antwort von am 22.06.2015  
  Hier mein Bericht über die ersten zwei Wochen:

Woche 1 (09.06.15 – 16.06.15)
Operation, zweistündig, Implantation des Knorpels retropatellar, Raffung der Sehnen rund um die Patella.

Ca. 36 Stunden lang Ruhigstellung des Beines ( Gipsschiene), teils starke Schmerzen

• Am 2. Tag Post-OP:
Befreiung des Beines auf der Gipsschiene + sofortiges Anlegen einer Orthese (zur 45 Grad Beugung möglich) Orthese sitzt arg eng am Bein (wegen der Schwellung postoperativ) starkes Pochen im Knie und Gabe von Schmerzmitteln in der 1. Stunde.

Erste Gehübungen mit der Physio –> Waage, um die 10-Kilo-Belastung zu üben.

• 3. – 6. Tag Post-OP:
Ich werde immer selbstständiger: Toilettengang, Duschen, Gehen sind sehr mühsam, aber es klappt mit viel Geduld.

Ab und an kühlen, obwohl die Pflegekräfte mir wegen neuesten Studien davon abraten es hilft mir persönlich gegen den Schmerz!

3X täglich Motorschiene á 40 Minuten; allmähliche ung bis 45 Grad anfangs sehr unangenehm bis schmerzhaft, Knie gewöhnt sich aber sehr schnell daran.

Keine starken Schmerzmittel mehr ab dem 3. Tag Post-OP.

Entlassung am 6. Tag Post-OP.

Woche 2 (16.06.15 – 22.06.15)
• 7. Tag Post-OP:
Wundkontrolle beim örtlichen Orthopäden, Wunde ist reizlos, Knie noch sehr geschwollen. Orthopäde verschreibt mir (soll ich statt Ibu einnehmen, da besser für die Knochenheilung sei).

Beginn der Physio stechender Schmerz im Knie beim selbstständigen „ Anziehen“ /Anwinkeln des Knies. Das Anlegen eines Kinesiotapes verschafft hier Linderung. Ausserdem Lymphdrainage während der Einheit.

Abholen des Duschstuhls beim örtlichen Sanitätshaus.

Motorschiene wird am Nachmittag nach Hause geliefert.

• 8. - 14. Tag Post-OP:
Ziehen der Fäden am 10. Tag Post-OP --> es ist schmerzhaft
Orthopäde verschreibt mir zusätzl. zur KG noch Lymphdrainagen

Lieferung des EMS-Gerätes 10 Tag Post-OP
Täglich 3X Training mit dem EMS-Gerät und der Motorschiene

Motorschiene von 40 auf 60 Minuten get
EMS-Training (Muskelaufbauprogramm) 30 Minuten

Abschwellungstherapie des Knies mittels Quarkwickel und Kühlkissen (immer nur 1x stündlich für ca. 10-15 Minuten).

Selbstständigkeit im Haushalt nimmt zu durch Bürostuhl und das „Gekärble ' (Kauftip!) man wird mit der Zeit sehr kreativ, um die 'fehlenden Hände' zu ersetzen.

Zwischendurch 10-Kilo-Belastungskontrolle auf der eigenen Waage.

Ab 10. Tag Post-OP: Tragen der Kompressionsstrümpfe, aber nur am operierten Bein ( Tipp vom Orthopäden wegen der anhaltenden Schwellung).

Narben- und Wundpflege:
2x täglich Auftragen von Wundcreme (mit Panenthol)
2-3X täglich Auftragen von Wala Narbencreme (Haut schält sich davon).
 
  3. Antwort von am 22.06.2015  
  C.:
Ja, es war eine einmalige Luxation, die hatte es damals dann in sich. :-/
Bei mir kommt aber auch dazu, dass ich sehr gross bin, zum leichten X-Bein neige und meine Patella zu hoch sitzt. Der Doc hatte auch darüber nachgedacht, die Patella währnd der OP 'tieferzulegen', kam aber dann nochmal davon ab. Er hat mir stattdessen die Sehnen rund um die Patella gerafft, sodass die Patella nochmal mehr Halt hat.

B.:
Wo liegt denn dein Defekt? Hattest du schon einmal einen Eingriff?
Ich hatte eine offene ACT, sprich der Knorpel wurde auf einer Matrix angebracht. Habe einen Schnitt von ca. 8 cm an der Knieinnenseite entlang. Der Operateur hat 'von innen genäht', so ist die Naht von sich aus schon schön schmal. Zusätzlich creme ich regelmässig mit Panenthol und Narbengel. Bisher schaut´s echt gut aus.
 
  2. Antwort von am 22.06.2015  
  Hey nina

Tolle idee!! Halte uns auf jeden Fall auf dem Laufenden! Werde deine Beiträge mit Intresse lesen! Hab letzthin mal einen Bericht gelesen wo sehr gute Ergebnisse erzielt wurden, selbst bei der Patella! Nach einem Jahr war dieser Pat völlig beschwerdefrei! Hattest du nur eine einmalige Lux und dann solche Folgen?

 
  1. Antwort von am 21.06.2015  
  Nina,

ich wünsche dir viel Glück!!!! Schreib bitte weiter deine Berichte hier rein, vielleicht wird es bei mir auch mal soweit sein das ich vor der Knorpeltransplantation stehe. Aber im moment komme ich sehr gut mit meinem Faserknorpel zurecht.
Aber eine Frage habe ich noch. Wurde eine Matrix eingebracht oder wurden Sphäroiden 'Kügelchen' in den Defekt eingebracht. Letzteres wird nämlich eigentlich rein Athroskopisch gemacht.

LG

 




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